Apps

Anwendungsprogramme bei Knoppix
Text-EditorenWeb-BrowserOffice-Suite
PDF-ReaderScreenshots
PackprogrammeBildbetrachter
Terminal (Kommandozeile)
Wine zum Ausführen von Windows-Programmen

Einer der Vorteile von Knoppix ist, dass es eine riesige Anzahl von Anwendungsprogrammen (Apps) bereits fertig installiert mitbringt.

Fast alle diese Programme wurden geschaffen, ohne dafür bezahlt zu werden, und unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Die meisten ihrer Autoren(teams) wären für Verbesserungsvorschläge, ein Angebot zur Mitarbeit (auch z.B. als Tester, Übersetzer, Dokumentationsautor) oder eine finanzielle Anerkennung in Form einer Spende dankbar.

Für fast alle gängigen Aufgaben hat Knoppix gleich mehrere Programme fertig installiert an Bord. So kann man verschiedene von ihnen ausprobieren und vergleichen und dann beim jeweils passendsten bleiben.

Besonders ausgeprägt ist dies bei den Editoren für einfachen (ASCII-)Text; hier gibt es im Startmenü:

  • Leafpad (Standard-Editor bei LXDE)
  • Kate bzw. KWrite (KDE) (mit Syntax-Highlighting)
  • Geany (mit Syntax-Highlighting)
  • mcedit
  • Bluefish (mit Syntax-Highlighting)
  • NEdit (Debian)
  • gedit „Texteditor“ (Gnome)
  • Vim
  • Emacs

Bei den Web-Browsern sind dabei:

  • Firefox (Browser der gemeinnützigen Mozilla Foundation, Urenkel des Pioniers Netscape Navigator)
  • Tor Browser (Firefox-Variante, deren Datenverkehr über das Tor-Netzwerk läuft, wodurch eine weitgehend anonyme Nutzung ermöglicht wird)
  • Chromium (Browser des Google-Projekts, das die Open Source Code-Basis entwickelt, auf der u.a. Google Chrome, MS Edge, Brave, Opera, Vivaldi basieren)
  • Konqueror (veraltet)

Alle diese Browser sind so eingerichtet, dass sie sich nicht automatisch selbst upgraden; man müsste dies also selbst übernehmen. Oder eine aktuelle Version parallel installieren (was ich bei Firefox so gemacht habe und problemlos funktioniert hat).
In der Grundeinstellung von Knoppix sind einige dieser Browser auch bereits mit Add-Ons/Plug-Ins (Zusatzfunktionen von Drittanbietern) ausgestattet (wie NoScript oder uBlock), die unter den Gesichtspunkten von Datenschutz, Privatsphäre und Überwachungserschwerung sehr sinnvoll sind.

Als Büro- bzw. Office-Suite ist LibreOffice der Standard bei Linux-Software. Ähnlich wie Microsoft Office ist es eine Sammlung von einzelnen Programmen für verschiedene Einsatzzwecke:
• Writer (Textverarbeitung)
• Calc (Tabellenkalkulation)
• Impress (Präsentation)
• Base (Datenbank)
• Draw (Grafiken)
• Math (Formeleditor)
Diese Programme sind im Knoppix-Startmenü im Ordner „Büro“ aufrufbar und können Dateien in den von Microsoft eingeführten Dokumentenformaten (DOC, DOCX, XLS, XLSX usw.) sowohl schreiben als auch mit einer erfreulich hohen Erfolgsquote lesen.

PDF-Dateien können bei Knoppix mit verschiedenen Programmen angezeigt und kommentiert werden, so mit
• Evince („Dokumentenbetrachter“)
• Okular
• xdpf
• Calibre
• LibreOffice Draw
Sie stehen im Startmenü in den Ordnern „Büro“ oder „Grafik“ (oder beiden).

Für Screenshots gibt es das Anwendungsprogramm
• Bildschirmfoto,
zu starten mit der Taste [Druck] oder im Startmenü über
Zubehör > „Bildschirmfoto“.
Es öffnet sich ein Fenster, das verschiedene Optionen anbietet. Nach Klick auf „Bildschirmfoto aufnehmen“ passiert ebendies; danach hat man die Möglichkeit, die Aufnahme in die Zwischenablage zu kopieren oder als Bilddatei unter beliebigem Namen abzuspeichern. Als Speicherort wird dabei /home/knoppix/Bilder oder /home/knoppix/Downloads vorgeschlagen; man kann aber auch einen beliebigen anderen Ordner wählen (der dann beim nächsten Mal vorgeschlagen wird) und auch das Dateiformat: Voreingestellt ist das PNG-Format, aber wenn man im Dateinamen die Endung von „png“ auf „jpg“ ändert, wird das Bildschirmfoto im JPEG-Format gespeichert.

Für Archive (komprimierte Dateien und Ordner, z.B. im ZIP-Format) sind in Knoppix u.a. diese Packprogramme enthalten:
• Xarchiver
• Archivverwaltung
• Ark
Sie erlauben das Erstellen, Öffnen, Entpacken und Ändern von Archiv-Dateien in mehreren Formaten (ARC, ZIP, TAR, GZ, …). Bei den jüngeren Formaten RAR und 7z sind ihre Möglichkeiten allerdings eingeschränkt.

Zum schnellen Anzeigen von Bild-Dateien (JPG, JPEG, PNG, GIF, TIFF usw.) sind die Programme
• „Bildbetrachter“ GPicView
• „Bildbetrachter“ Eye of GNOME (nicht in Knoppix 9.1)
• Okular
• GwenView
• gThumb (ab Knoppix 9.1)
am geeignetsten, während
• GIMP („GNU Image Manipulation Program“)
einen „Universalwerkzeugkasten“ zum Bearbeiten von Bild-Dateien darstellt.
Alle diese Programme sind im Startmenü-Ordner „Grafik“ zu finden.

Neben dem Startmenü gibt es zum Starten von Anwendungsprogrammen noch die Kommandozeile (Eingabeaufforderung). Bei Windows ist das Pendant CMD.EXE („DOS-Fenster“, „DOS-Prompt“). Unter Linux sind auch die Bezeichnungen „Konsole“ oder (häufiger) „Terminal“ üblich. Knoppix hat auch davon mehrere Varianten parat (alle im Startmenü-Ordner „Systemwerkzeuge“):
• LXTerminal (LXDE)
• Terminator (auch als Icon unten links in der Taskleiste)
• xterm
• Konsole (KDE)

Von den meisten Dateimanagern lässt sich zum aktuell angezeigten Ordner ein dort aktives Terminal-Programm starten, was oft sehr praktisch ist.

Die Software, die ein im Terminal eingegebenes Kommando interpretiert, wird unter Linux „Shell“ genannt. Es wurden im Laufe der Zeit mehrere Shells entwickelt (deren Unterschiede allerdings für die meisten gängigen Operationen unerheblich sind). In Knoppix ist in allen genannten Terminal-Programmen als Shell die „Bash“ (Bourne again shell) im Einsatz.
Neben dem Aufruf von Anwendungsprogrammen können im Terminal auch eine Reihe Kommandos abgesetzt werden, deren Ausführung die Shell selbst übernimmt.

Eine weitergehende Erläuterung der Möglichkeiten, mit Terminal-Kommandos und -Programmen zu arbeiten, würde den Rahmen dieser Website sprengen und kann daher hier nicht erfolgen. Es gibt aber von mehreren Autoren gute Einführungen hierzu.

Für eine Reihe von Kommandos reichen die Berechtigungen des normalen Users „knoppix“ nicht aus. In solchen Fällen setzt man vor das Kommando ein „sudo „. Knoppix ist so konfiguriert, dass hierfür kein Passwort eingegeben zu werden braucht.
Alternativ kann man ein solches Kommando direkt auch im sogenannten Root Terminal absetzen.

Auch viele Windows-Programme lassen sich unter Knoppix ausführen, und zwar mithilfe der Laufzeitumgebung Wine, zu der es auch einen eigenen Ordner im Startmenü gibt. Ein schneller Weg ist auch, in einem Dateimanager (PCManFM, Dolphin, Dateien) auf die EXE-Datei des Windows-Programms rechtszuklicken und dann „Wine-Programmstarter“ aufzurufen. Besonders gut funktioniert dies für sofort startbare oder „Portable“-Programme (selbst ausprobiert z.B. anhand von IrfanView). Aber auch Programme, die als erste Aktion eine Installationsprozedur benötigen, können mit Wine zum Laufen gebracht werden (selbst ausprobiert z.B. anhand der Windows-Version von MuseScore).

P.S.

Diese Seite ist zwar keine Baustelle, wird aber im Laufe der Zeit immer mal wieder erweitert.
Derzeit ist sie hier zuende.